Der Weg zu unserem Traum vom "einfach - leben"


Leben auf der Garteninsel

Dieser kleine Gartenteich ist in diesem Jahr das "Herz" des Grundstücks. Ich habe viel Zeit damit verbracht, ihn anzuschauen. Dabei konnte ich vielfältiges Leben darin entdecken, obwohl er erst seit letztem Jahr besteht haben sich viele Kleinstlebewesen darin angesiedelt. Am spektakulärsten waren die vielen Libellenlarven, die sich über Wochen immer wieder verpuppten und größer wurden. Höhepunkt war die Verwandlung der Larve, die aus dem Wasser steigt und sich ein letztes Mal verpuppt, um zur Libelle zu werden. Ich durfte dieses Schauspiel einmal über 2 Stunden beobachten !


Wir schreiben Sommer 2020 und wir leben immer noch hier :-). Gerade in Corona-Zeiten haben wir das Grundstück noch mehr zu schätzen gelernt.  Wir haben Ruhe, Platz und kleine Naturwunder genießen dürfen. Bis August war es auch unsere "Urlaubsinsel". Wir wissen noch nicht, ob wir es in diesem Jahr noch "weg" schaffen. Aber wir haben es ja hier sehr idyllisch. Obwohl das Thema "Wasser" ein ernstes bleibt. Unsere 2 x 1000 Liter Regenwassertonnen laufen wir gerade wieder leer. Es müsste dringend REGNEN !!!


Der Sommer 2018 war einer der trockensten seit den Wetteraufzeichnungen. Das haben wir zu spüren bekommen. Die Regenfässer über Monate leer, konnten wir den Garten mit dem Pumpenwasser des Nachbarn gießen. Doch selbst dieses Reservoir zeigte zum Herbst hin dass die Vorräte nicht ewig reichen . .  es musste immer etwas Zeit vergehen bis sich wieder Wasser gesammelt hatte und es roch am Ende sehr schlecht . . .  So geht dieses Gartenjahr als ein sehr hartes in unsere Geschichte ein. Mit der Planung für die neue Saison tu ich mir auch noch sehr schwer . . . was , wenn es wieder so trocken wird ? Es hat über den Winter lange nicht genug geregnet: die Speicher der Erde sind nicht wieder gefüllt. Der Februar 2019 war schon wieder ein sehr warmer Monat im langjährigen Vergleich - ich mache mir echt Sorgen.

 

Die grundlegende Gestaltung des Grundstücks ist fast abgeschlossen. Die Schuppen im Hintergrund sollen noch eine Fassade bekommen um das Gesamtbild zu verbessern. Die Dächer sind undicht. Das Holzlager braucht unbedingt ein neues Dach ! Ganz links kommt der Gartengeräteschuppen hin. Das gespannte Sonnensegel ist bei dem anhaltend heißen Wetter sehr wichtig: das Grundstück liegt komplett in der Sonne ! So kann die "Palettenlounge" jetzt gut zum chillen genutzt werden :-).

Das permanente wässern der meist geschenkten Pflanzen - erkennt ihr eure wieder :-) ? mit dem gepumpten Grundwasser des Nachbarn haben trotz der anhaltenden Trockenheit einige Blumen wachsen und gedeihen lassen. Der Bauernzaun verändert die Optik und bietet Platz für ein wenig Gestaltung.

Die "Nutzpflanzen" im Hochbeet waren dem Ansturm der Schmarotzer ganz gut gewachsen. Mit der Erdbeerernte und den Mairübchen war ich sehr zufrieden. Auch Himbeeren und Johannisbeeren gab es schon. Als Naschbeeren und fürs Müsli sehr lecker. Ruccola, Pflücksalat und Petersilie werden auch eifrig in der Küche verwendet. Auf die Tomaten, den Paprika und die Peperoni warten wir noch . . .

Uff, lange nicht gemeldet !! Die kahlen Beete sind mittlerweile schön bepflanzt und haben uns schon viel Freude bereitet. Der sehr heiße und trockene April / Mai haben uns allerdings auch schon mächtig ins schwitzen gebracht. Das Regenwasserfass (1000l) war schon total leer und wir durften zur Rettung des Gartens auf die Grundwasserpumpe des Nachbarn zurück greifen -  hierfür vielen Dank im Namen der Pflanzen :-).

Eine weitere Bedrohung für das junge Grün sind Schnecken  . . . sie fallen kurz vor Dunkelheit in Scharen über die Pflanzen her und fressen alles kahl. Ich komme mit dem absammeln kaum hinterher. Wir wollen ja ein naturnahes Grundstück gestalten und haben nichts gegen "Mitbewohner", aber sie sollten uns schon etwas übrig lassen !!

Vielen Dank allen freundlichen Blumen - Spendern: es ist einiges zusammen gekommen und das meiste fühlt sich wohl bei uns :-). Ich hoffe, ihr erkennt das ein oder andere auf den Bildern wieder . .

Um die doch großzügig angelegten Beete ordentlich bestücken zu können nehmen wir gerne eure zu groß gewordenen Pflanzen auf ! Am liebsten Stauden oder Büsche im Stil eines Bauerngartens. Meldet euch bitte, wenn ihr was abzugeben habt - ich hole es auch gern ab !!

Am 18.02.2018 haben wir mit der Gestaltung des Garten begonnen. Dabei legen wir Wert darauf, die Materialien zu verwenden, die vorhanden sind. So wurde die Kräuterspirale aus Backsteinen gesetzt, die uns der Vorpächter da gelassen hat. Die zwei Hochbeete bestehen aus Transportkisten, welche wir geschenkt bekommen. Der Boden wurde mit ebenfalls vorhandenen Restplatten ausgelegt, um (hoffentlich) Mäuse abzuhalten. Darauf kommt zuerst Holzschnitt, dann Aushuberde und später noch eine Schicht Muttererde. Um den Nutzgarten herum (zu sehen zwischen den Ästen) soll ein Bauerngarten entstehen. Dabei ist es notwendig, dass am hinteren Rand dichte, hohe Pflanzen stehen werden, um die leider ziemlich verknorzten Tannen zu verdecken.

Der Verpächter hat seine "Drohung" wahrgemacht und zwei Tannen auf unserem Grundstück gekappt.  Aus Sicherheitsgründen, wie er sagt. Ich bin wirklich entsetzt über das Ergebnis - fühlte fast körperliche Schmerzen als Äste und Kronen fielen. Der linke Stumpf muss stehen bleiben weil wir Sonnensegel über dem Grundstück anbringen wollen und dieser "Baum" als Halterung eingeplant ist. der hintere große Baum sollte eigentlich komplett fallen, hätte aber ein so großes Loch gerissen, dass unser Wagen weithin sichtbar wäre und die Lichter der Autos auf der Strasse direkt in unser Fenster leuchten würden . .

Zufrieden bin ich mit der Lösung keinesfalls.


Der Gästewagen

Seit Herbst 2016 arbeiten wir am 2. Wagen. Hier findet ihr die neuesten Entwicklungen immer oben :-).

Den Bau des 1. Wagens könnt ihr unten anschließend anschauen.


Exkurs NEBENKOSTEN :

Im letzten Jahr haben wir ab November die Solaranlage nicht mehr verwendet und hingen 4 Monate komplett  am Landstrom. Diese Lösung befriedigte aber meinen "Tüftler" nicht. Schließlich kommt ja auch an sonnigen Wintertagen noch Energie vom Dach, die somit ungenutzt blieb ! Also wurde am 6.11. eifrig gelötet (siehe Konstrukt im Bad !),  programmiert und eine neue Variante gestartet: die Solaranlage läuft jetzt weiterhin, mit dem Wechselrichter im Notstrom-Modus. Wenn jetzt die Batteriespannung unter einen festgesetzen Wert fällt, lädt der Wechselrichter (er beinhaltet auch ein Akkuladeteil)  automatisch mit Landstrom nach. D.h. je nachdem, wieviel Solarenergie gesammelt wird, wird mehr oder weniger vom Landstrom nachgeladen. Mal schauen, wieviel Strom das sparen wird :-).

Unsere NEBENKOSTENABRECHNUNG des Platzes für das letzte Jahr wies 270 kWh für einen Jahreszeitraum aus.

 Der durchschnittliche Stromverbrauch liegt in Deutschland für einen 2 Personenhaushalt im Einfamilienhaus bei ca. 3000 kWh. Und: wir haben rcherchiert, dass der Löwenanteil des Landstroms im Januar in den Frostwächter gelaufen ist, der unsere "Waschküche" über 0 Grad hält. Da lagern neben der Waschmaschine auch Farben, Getränke und Vorratsdosen .  .

 

Der Wasserverbrauch belief sich auf 21 Kubikmeter. Umgerechnet sind das 30 Liter pro Tag/Person - für duschen, waschen und Geschirrspülen. Für die Toilettenspüllung konnte fast nur Regenwasser genutzt werden und auch gegossen wurde mit gesammeltem Regenwasser. Somit erschienen uns 30 Liter eigentlich sehr viel. Der Durchschnittsdeutsche verbraucht allerdings 120 Liter am Tag. Das Sparpotential ist hier erstmal ausgeschöpft: das Hauptwagen-Dach sammelt das Wasser für die Toilettenspülung und das Dach des Gästewagens ist an ein 1000-Liter-Fass angeschlossen -  für die Gartenbewässerung.  Der Aufwand, mit Regenwasser auch zu duschen erscheint uns im Moment zu groß.

 Zu den Kosten von € 260,00 kommen noch ca. € 400,00 für Brennholz, Briketts und Gas zum kochen. Das sind dann alle Kosten, die neben der Pacht anfallen = € 55,00/ Monat für 2 Personen :-).

Es ist tatsächlich vollbracht: ich habe meine Wohnung übergeben !! Nach über 1,5 Jahren ist der Untermieter jetzt Hauptmieter meiner 40qm-Wohnung. Ich habe 2/3 meines Haustands (komplette Küche, Waschmaschine, Schlafzimmereinrichtung, Sofa, Schreibtisch und jede Menge Geschirr) quasi verschenkt. Nach 14 Jahren in dieser, meiner bis hierhin einzigen allein bewohnten Wohnung habe ich mich jetzt komplett in das Experiment "zu zweit wohnen auf kleinstem Raum" hinein gegeben. Ein wenig seltsam fühlt es sich schon an, so viel loszulassen . .  aber ich konnte es ja langsam und in kleinen Schritten tun -  von jetzt auf gleich hätte ich es nicht freiwillig gemacht. So weiß ich mittlerweile, was ich gewinne: Freiraum in Zeit und Geld ! Und das ist ein wunderbares Geschenk :-).

Weitere größere Arbeiten am Grundstück wird es vorerst nicht geben: der Besitzer des Platzes hat beschlossen, die große Tanne im Hintergrund im Herbst aus Sicherheitsgründen zu fällen. Das gibt sicherlich jede Menge Spuren auf dem Grundstück (dem Wagen wird nichts passieren hat er uns versichert). Planungen und Vorbereitungen zur späteren Gestaltung laufen aber schon :-).

Es gibt am und im Wagen direkt ja auch noch genug zu tun: Terrasse und Treppe bauen, Regenrinne in den Sammelbehälter führen, Stromanbindung an den 1. Wagen herstellen, Fenster und Tür winterfest machen und zum 2. Mal anstreichen . . . .

Ich kann gerade einen der Vorteile des lebens im Bauwagen genießen: da sich meine festen Kosten nach Kündigung der Wohnung drastisch verringert haben konnte ich meinem Arbeitgeber über den Sommer  eine Arbeitszeitverkürzung abringen: einen Tag in der Woche habe ich im Moment frei ! Da läßt sich tatsächlich einiges "wegschaffen". Und Zeit um in der Hängematte zu liegen oder zu trommeln bleibt auch noch :-).


Leider stand der Wagen auf einem unbefestigten Platz und ziemlich schief. Der Plan war, unter den Rädern Vertiefungen zu graben und mit Steinplatten aufzufüllen, um einen stabilen Untergrund zu haben, der auch noch "im Wasser" steht. Nicht ganz einfach, wenn das zu rangierende Teil ca. 4 Tonnen wiegt ! Diesmal "ackerten" wir zu zweit: Zuerst wurde die hintere Vertiefung vorbereitet und eine Plattenspur ÜBER diese Stelle hinweg gelegt, denn der Wagen musste nun so weit nach hinten versetzt werden, dass auch VORNE gegraben werden konnte. Mithilfe einer Seilwinde war es uns möglich, den Wagen ca. 1,5 Meter zu versetzen. Auch vorne wurde nun eine Doppellage Steinplatten verlegt und gerade ausgerichtet. Mein Auto unterstützte dann den Wagen beim "hineinrollen" in die Rädervertiefung und der entgültige Standplatz war erreicht. Die ausgehobebe Erde wurde übrigens auf dem doch sehr unebenen Platz verteilt.

Der "Fuchsbau" ist umgezogen !! Nix Traktor - 7 Menschen haben den Wagen ca. 50 Meter weiter auf das neue Grundstück gezogen, mit einem PKW geschleppt und ihn auch noch umgedreht :-). Nach viel Schweiß (und viel Bier) ist der neue Wagen an seinem Bestimmungsstandort angekommen.

Zwischen all den "grobmotorigen" Arbeiten gelingt es mir, auch mal was filigranes zu machen: dies ist mein erster gehäkelter Vorhang. Ich werde zwei weitere Scheibengardinen machen für ein größeres Fenster. Jahrelang hatte ich die Anleitung für diese zauberhafte Arbeit aufgehoben ohne zu wissen, dass sie mal perfekt in mein Heim passen werden !

Kaum ist der Wagen beinahe fertig, bekommt er ab Juli / August einen neuen Stellplatz auf dem Campingplatz:

Nachdem dieser "Messie-Platz" (linkes Bild) mit großem Aufwand vom Vorbesitzer geräumt wurde, sieht er jetzt SO aus (rechtes Bild). Er ist größer, schöner und genau gegenüber von der Biberburg ! Ok, er wird schöner sein, wenn wir ihn bearbeitet haben . . . .  :-). Wir freuen uns total darauf, das ca. 200 qm große Grundstück nach der Grundidee von Permakultur zu gestalten und planen Anbaufläche für Gemüse, eine Kräuterspirale, einen Lehmofen zum backen, eine Feuerstelle . .  unserer Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt :-)). Schön, dass uns die Beschäftigungsmöglichkeiten so schnell nicht ausgehen !